Aktuelles aus dem Kreistag von Jutta Belstler

22/11/2025

Kreistagssitzung 20.11.2025 Linkenheim-Hochstetten

 

Top 7 Kreispflegeplan 2030

 

CDU/Junge Liste-Fraktionssprecherin für Jugend und Soziales Jutta Belstler                   

 

Sehr geehrter Herr Landrat,

sehr geehrte Frau Freund,

werte Kolleginnen und Kollegen,

werte Anwesende

 

Der Landkreis mit seinen Städten und Gemeinden kümmert sich seit vielen Jahren in vielfältiger Form um die Bedarfe seiner Bürgerinnen und Bürger von der Geburt bis zum Abschiednehmen.

 

Der heute vorgestellte fortgeschriebene Kreispflegeplan 2030 zeigt als hervorragendes Beispiel, wie groß die Bandbreite aller Unterstützungsformen, getragen von der Vielzahl an Institutionen, professionellen und ehrenamtlich Tätigen im Sektor Pflege, ist.

 

Wir danken Herrn Robert Roßkopf mit Team für dieses Werk, das den jeweiligen Bestand, Bedarfseckwerte für Dauer-, Kurzzeit-, Tagespflege sowie ambulante Angebote erarbeitet hat. Dieser Plan stellt eine wertvolle Handlungsgrundlage für alle Beteiligten dar.

 

Zur Ergänzung ein paar aktuelle Zahlen aus dem Deutschen Bundestag (Stand 29.09.2025) zu der Zahl der Leistungsempfänger aus der Sozialen Pflegeversicherung Ende 2024, die in 5 Pflegegraden eingestuft waren.

 

Ca. 5,64 Mio Versicherte erhielten Leistungen, darauf entfielen auf:

Pflegegrad 1                 863.000 = 15,3 %

Pflegegrad 2             2,24 Mio   = 39,7 %

Pflegegrad 3             1,65 Mio   = 29,3 %

Pflegegrad 4                650.000 = 11,5 %

Pflegegrad 5                 235.000 =   4,2 %

 

Uns allen sind die demographische Entwicklung sowie gesellschaftliche Veränderungen bewusst, unser Credo „ambulant vor stationär“ hat weiterhin hohe Priorität, so dass wir uns für die Zukunft bei steigendem Bedarf in zahlreichen Unterstützungsformen rechtzeitig vorbereiten müssen.

Dabei werden wir uns dem Thema Demenz verstärkt widmen müssen. Die Querschnittsaufgabe gerontopsychiatrische Versorgung wird an Bedeutung zunehmen.

 

Die durch das Landespflegestrukturgesetz gesetzte Vorgabe, sich an den individuellen Bedarfen der Menschen mit Unterstützungsbedarf sowie deren Angehörigen auszurichten, hat zum Ziel – welches wir alle teilen -, möglichst lange selbstständig in gewohntem Wohnumfeld mit gewachsenen Sozialbeziehungen verbleiben zu können.

Hier kommt der Mobilität und Mobilitätserhaltung für pflegebedürftige bzw von Pflegebedürftigkeit bedrohter Menschen eine besondere Bedeutung zu.

 

Daher liegt der Fokus besonders auf quartiersbezogenem Hilfenetz aus Fachpflegekräften, semiprofessionellen Diensten und bürgerschaftlichem Engagement. Unser Dank gilt allen, die dies bereits vorbildlich leisten.

 

Neben der gelebten christlichen Nächstenliebe darf jedoch die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit – und somit auch die Bezahlbarkeit – nicht unberücksichtigt bleiben. Dies wird uns in den nächsten Jahren noch erheblich fordern.

Geeignetes Fachpersonal zu gewinnen sowie der Einsatz technischer Unterstützung (z. B. Robotik) bedürfen besonderer Anstrengungen.

 

Der Landkreis, seine Städte und Gemeinden bieten zusammen mit zahlreichen kompetenten Partnern hervorragende Angebote zur Pflege und Unterstützung.

 

Dabei kommt den Pflegestützpunkten des Landkreises als Anlauf- und Beratungsstellen in Bretten, Bruchsal, Ettlingen, Stutensee und Waghäusel eine besondere Bedeutung zu, da sie sowohl Präventionsmaßnahmen als auch Informationen zu Pflege- und Unterstützungsangeboten sowie Entlastungsangebote für Angehörige vollumfänglich der Bürgerschaft zur Kenntnis bringen. Ein vorbildlicher Bürgerservice, vielen Dank.

Wertvolle Beiträge werden aus der – mittlerweile 8. – Kommunalen Pflegekonferenz des Landkreises eingebracht.

Hier gilt unser Dank für die Ausrichtung dieser hochwertigen Veranstaltung an Frau Freund und ihrem professionellen Team. Es ist jedesmal eine Bereicherung für alle Beteiligten.

 

Unserer Fraktion liegen auch die im Landkreis geschaffenen Hospiz- und Palliativangebote sehr am Herzen. Wir danken ausdrücklich allen Aktiven in den Einrichtungen, den Hospiz- und Palliativzentren, den Palliative Care Teams, den SAPV-Schwestern (Spezialisierte ambulante Palliativversorgung), ehemals Brückenschwestern, sowie allen Ehrenamtlichen der ambulanten Hospizgruppen und -dienste und freuen uns, dass wir uns 2026 dem Themenbereich ausführlich widmen werden und bitten bereits heute um die Möglichkeit zur Besichtigung des neu geschaffenen Hospiz- und Palliativzentrums Arista Nord in Bruchsal.

 

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit

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